AB IN DEN DSCHUNGEL
Das Thema haben die Kinder aus mehreren Vorschlägen in geheimer Wahl 2022 gewählt.
Der Begriff Dschungel regt die Fantasie an. Du denkst bestimmt an undurchdringliches Grün, heiße und feuchte Luft sowie Geräusche von exotischen Vögeln und Affen. Vieles davon trifft auf den tropischen Regenwald zu. Ursprünglich kommt das Wort Dschungelvom indischen „jangal“, dem Namen des subtropischen Sumpfwaldes in Indien
Das Thema bietet viele neue Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten, ob es nun Tiere, Dschungelgeschichten indigene Kulturen oder die Themen Ökologie und Naturschutz sind.
Kinder sollen erfahren, welche Tierarten wo leben, welche Kulturen es gibt und wie wichtig die regenwälder und artenvielfalt für unseren Planeten sind.
Wir reisen in unsere Werkstätten auf dem Platz in die Größte Regenwälder der Erde. Hier findet Ihr warum wir für euch diese werstätten ausgesucht haben:
Unterwegs am Mekong, auf Borneo & Sumatra
Mekong – sein Name klingt nach einer geheimnisvollen Welt. So wie der Amazonas in Südamerika und der Kongo in Afrika.
Der Mekong ist Asiens drittgrößter Fluss. Er durchströmt sechs Länder mit so vielfältiger Natur, dass die Fülle der Tier- und Pflanzenarten dort unermesslich ist. Jedes Jahr entdecken Forscherinnen und Forscher weitere unbekannte Wesen.: Ein Affe, den man nur noch aus dem Museum kannte. Eine stinkende Blume, die man für eine delikate Paste benötigt. Ein Gecko, den die Natur nur zur Hälfte gelb angestrichen hat. das alles gibt es im Dschungel am Mekong.
Das inoffizielle Wappentier Borneos ist der Orang-Utan (den es sonst nur im Norden Sumatras gibt) und Gibbons sowie der nur auf Borneo vorkommende Nasenaffe. Als besonders gefährdet gilt auch der Borneo-Zwergelefant. Nasenaffen leben ausschließlich auf Borneo. Aufgrund der gurkenförmigen, roten Nasen der Männchen, werden sie von den Einheimischen auch „Holländeraffen“ genannt. Hast du schon was vom Sonnendachs, der Sunda-Stinkdachs, die Otterzivette oder der Haarnasenotter gehört. Auch die findet man hier.
Nachts gehen Sumatra-Nashörner stundenlang auf Nahrungssuche, dabei dient ihnen ihre verlängerte, greiffähige Oberlippe besonders gut zum Pflücken von Zweigen, Blättern, Früchten und anderen Pflanzenteilen. Wusstest Du, daß der Sumatra-Tiger ist die kleinste noch lebende Unterart des Tigers ist.
Im Grünen Herz von Afrika: Kongobecken
Bongoantilopen und Waldgiraffen haben im Kongobecken ihr Zuhause. Zu den 415 Säugetierarten im Kongobecken zählen auch Menschenaffen, nämlich die Gorillaarten des Berggorillas und des Östlichen Flachlandgorillas sowie die Schimpansenarten des Gemeinen Schimpansen und des Bonobos. Bonobos werden auch Zwergschimpansen genannt. Auch sie kann man in Freiheit nur in der DR Kongo finden. Waldelefanten, Flusspferde, Meerkatzen, Schuppentiere, Waldbüffel, Riesenwaldschweine und Ducker sind weitere Bewohner des Regenwaldes. Allerdings sind viele von Tiere vom Aussterben bedroht, insbesondere durch die Jagd. Zu ihrem Schutz hat man mehrere Nationalparks eingerichtet. So kann man im Okapi-Wildtierreservat den hübschen Okapis begegnen - und das weltweit nur hier in freier Wildbahn.
Es regnet im Kongobecken zwischen neun und zwölf Monaten im Jahr. Hier wachsen auch hohe Bäume wie der Teakbaum oder Mahagonigewächse. Ölpalmen, Bambus, Würgefeigen und Orchideen findet man ebenfalls.
Weltwunder Amazonas-Regenwald!
Kein anderer Ort auf der Erde zeigt die Vielfalt des Lebens wie der Amazonas. Der Amazonas ist eine riesige Region, die sich über acht Länder erstreckt, jedes zehnte bekannte Tier auf der Erde beheimatet und das größte Flussbecken des Planeten umfasst. Der König des Amazonas Regenwald ist unangefochten der Jaguar. Doch der Brüllaffe übertönt alle und die Anakonda hält den Rekord längste Schlange der Welt zu sein. In den Flüssen tummeln sich rosa Delphine, während ganz oben Affen von Baum zu Baum springen. Faultiere hängen an den Ästen und manche Frösche, Spinnen oder Schlangen wissen sich mit ihrem Gift zu wehren.
Die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes gefährdet nicht nur viele Tier- und Pflanzenarten, sondern auch indigene Gemeinschaften, die in den Amazonas-Waldgebieten leben. Über 300 indigene Stämme, sagen Forscher:innen, sollen im größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet der Erde zu Hause sein. Manche von ihnen hatten noch nie Kontakt zu Menschen, die außerhalb des Waldes leben.
Wo Herr Humboldt rum wollt
Alexander von Humboldt war einer der herausragendsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Fünf Jahre lang reiste er durch den Amazonas-Dschungel, bestieg die höchsten Berge der Anden und entdeckte dabei eine große Zahl von Planzen und Tieren.
Bereits als Jugendlicher hatte er einen Traum: eine Forschungsreise in den tropischen Regenwald, den Amazonas-Dschungel. Fünf Monate war er unterwegs. „Wir schliefen in Wäldern, umgeben von Krokodilen, Boas und Tigern (damals bezeichnete man den Jaguar auch als Tiger)." schrieb er in seinen Tagebüchern. Zu den abenteuerlichsten Abschnitten der Expedition gehört die Fahrt auf dem Orinoco. Die Artenvielfalt im Fluss und im umliegenden Urwald ist riesig und teilweise nicht ungefährlich. Neben diversen Vögeln, Insekten und Affen sehen sie auch Krokodile, Jaguare und Piranhas. Die größte Schwierigkeit stellen aber die Katarakte, die felsigen Stromschnellen dar. Mit Hilfe ihrer indianischen Steuermänner können sie diese aber ohne Schaden überqueren.... Humboldt erkannte auch schon vor 200 Jahren, dass in unserer Natur alles miteinander zusammenhängt.
Aber auch berühmte Forscherinnen wollen wir hier vorstellen. Jeanne Baret sammelt an allen Ihren Reisezielen Pflanzen und legte sie in Herbarien an. Vor 250 Jahren hat Sie vermutlich als erste Frau überhaupt den Erdball umrundet. Als Mann verkleidet, schmuggelte sie sich an Bord der „L’Étoile“, um an der ersten französischen Weltumsegelung teilzunehmen.
Berggorillas waren ihre Familie: Dian Fossey wurde für ihren Einsatz für diese afrikanischen Menschenaffen weltberühmt. Entschlossen kämpfte sie für ihren Schutz und gegen Wilderer.
Zu Besuch im Dschungelbuch!
Das Dschungelbuch ist eines der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbücher der Erde. Der britische Schriftsteller Rudyard Kipling erzählt darin von Mogli, einem Jungen, der bei Tieren im Dschungel aufwächst. Dschungel ist ein anderes Wort für den tropischen Regenwald im Süden von Asien.
Kipling sprach fließend Hindi und Urdu. Deshalb haben die Hauptfiguren auch indische Namen: „Balu“, der Bär, hat seinen Namen vom Hindi-Wort für Bär. Der schwarze Panther heißt „Baghira“ nach dem Hindi-Wort für Tiger. Der Name des Elefantenobersten „Hathi“ bedeutet Elefant.
Das Dschungelbuch erzählt vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Ein Mann wird von einem Tiger getötet und dessen kleiner Sohn flieht in den Dschungel. Der Junge wird von Wölfen großgezogen und erhält den Namen Mogli, was angeblich Frosch heißen soll. Doch das Wort hat Kipling selbst erfunden. Mogli versteht die Sprache der Tiere und lernt das harte Gesetz des Dschungels von seinen tierischen Freunden. Aber wer weiss denn, dass im Dschungelbuch noch andere Geschichten stecken: über den er kleine Mungo „Rikki-Tikki-Tavi“, der Tapfer seine Families vor gefährlichen Schlangenangriffen rettet. Oder über „Toomai von den Elefanten“ ein zehnjähriger Junge, der unbedingt Elefantenfänger werden möchte.
Wer macht denn das? Ökopiraten auf der Spur
Wir helfen dir, zu verstehen, warum die Zerstörung des Regenwaldes alle Menschen betrifft. Alle 2,5 Sekunden verschwindet nämlich Tropenwald von der Fläche eines Fußballfeldes.
Tag für Tag werden in den Tropen riesige Flächen an Regenwäldern abgeholzt und zerstört. Viele exotische Tiere und Pflanzen gehen so täglich verloren - teilweise bevor wir sie überhaupt entdecken können! Vielleicht wird in diesem Moment gerade eine Pflanze vernichtet, die ein wichtiges Heilmittel gegen schlimme Krankheiten geliefert hätte? Oder das letzte Tier seiner Art stirbt - und die Natur erhält einen weiteren Rückschlag? Denn mit jedem Stück abgeholzten Regenwald verlieren zahlreiche Dschungel-Bewohner für immer ihr Zuhause. Doch wer ist es, der den Regenwald abholzt? Du denkst, das hat mir dir nichts zu tun, weil der Tropenwald tausende Kilometer entfernt liegt? So einfach ist es nicht – denn für die Bedrohung des Regenwaldes gibt es viele Ursachen. Und viele davon gehen auch von uns hier in Europa an
Exotic Tropic
Zahlreiche exotische Früchte in Supermärkten oder auf Wochenmärkten sind vielen Menschen immer noch unbekannt. Die meisten Früchte haben einen langen Weg aus den Tropen oder den Subtropen zu uns hinter sich. Im Regenwald wachsen exotische Pflanzen und Früchte. Einige Früchte hast du sicher schon gegessen, dazu gehören Bananen, Ananas, Avocados und Mangos. Auch Gewürze und Nüsse gedeihen im Dschungel wie Vanille, Zimt, Ingwer und Kokosnüsse. Aber kennst du auch den Geschmack von Açaí, Cupuaçu, Cajá und Acerola. Graviola wurde berühmt von Mark Twain als "Köstlichkeit selbst" beschrieben. Leicht sauer, aber hauptsächlich süß, passt es wie kaum ein anderer zur Definition von „exotisch“.
Aber: Damit wir exotische Früchte günstig genießen können, leiden Plantagenarbeiter unter miesen Arbeitsbedingungen. Pestizide werden eingesetzt und die langen Wege sind auch nicht unproblematisch.
So ein Affenstall:
"Ich bin der König im Affenstall- der größte Klettermax!!" Klettern, Kraxeln, Schaukeln, Gaukeln, Abhängen und Herumfläzen. King Loui beherrscht das perfekt. Großes Affentheater und viel affenstarkes gibt es hier zu entdecken. Affen sind unsere nächsten Verwandten. Mit Ausnahme des Menschen sind die allermeisten Primaten auf die Tropen und Subtropen Afrikas, Amerikas und Asiens begrenzt. Es gibt unzählige Affen-Arten, die höchst unterschiedlich sind. Der kleinste Primat ist der Berthe-Mausmaki mit weniger als zehn Zentimeter Länge (ohne Schwanz) und maximal 38 Gramm Körpergewicht – am anderen Ende der Größenskala ist der östliche Gorilla, der bis zu 275 Kilogramm schwer und 1,8 Meter hoch wird.
Tatze, Kralle, Säbelzahn - im Auge der Raubkatze
Sie streifen durch den Regenwald und ihre Augen leuchten durchs Dickicht. Den Raubkatzen auf der Spur. majestätischen Großkatzen, nachtschwarze Panther. gefleckte Ozelots, Langschwanzkatzen, die Affenlaute immitieren, Nebelparder mit wolkenförmige Flecken ... Katzen aus dem Dschungel -zum Greifen nah.
Seine Heimat sind die Regenwälder Indiens: Größer als ein Löwe, stark wie ein Bär, leise wie eine Feder im Wind: Keiner kann es im Dschungel mit dem Königstiger aufnehmen. Und kennst du denn auch den Margay? Odder weisst Du, daß Jaguare Ihren Namen aus einer indigenen Sprache haben? Übersetzt bedeutet er: "Der mit einem Sprung tötet." Springen, schleichen, tarnen, im Dunklen sehen, lauern und Beute greifen.... eignet sich doch alles auch für tolle Spiele.
Urwaldmeister und tierische Weltmeister
Während in Phantastische Tierwesen die Niffler und Bowtruckles los sind, werfen wir einen Blick auf ein paar reale Wesen, über die selbst Newt Scamander staunen würde:
Ein Arowana springt meterhoch aus dem Fluss. Mit äußerster Eleganz schnappt er sich seine Beute vom Ast eines Baums.
Er ist der kleinste Vogel der Welt und stellt den Weltrekord im schnellsten Flügelschlag auf.
Faultiere bewegen sich unglaublich langsam und sind so auch Weltmeister im Energie-Sparen.
Pangoline führen ein Leben im Geheimen. Vorsichtig, behäbig und gut getarnt durchstreifen sie nachts ihr Revier in den Regenwäldern oder Savannen in Afrika und Asien. Umso größer und unbeirrbar ist in den Heimatländern der Pangoline der Glaube an ihre magischen und heilenden Kräfte. Deshalb gehört dieses seltene schuppige Säugetier zu der am meisten gewilderten Tierart der Erde.
Die Weibchen der Paradiesvögel machen die Fitness und Gesundheit ihrer Paarungspartner an der Schönheit des Gefieders und dem Einfallsreichtum beim Tanz fest. Dadurch entstehen vor allem bei den fast überirdisch aussehenden Strahlenparadiesvögeln wirklich abgefahrene Tänze.
Habt ihr euch nicht auch schon immer eine Bärkatze gewünscht, die Puschelohren hat und nach Popcorn riecht? Nein? Schade, denn so etwas existiert wirklich. Binturongs sehen aus wie eine Mischung aus einem Schwarzbären, einer Katze und einem Marder, sind aber mit keinem der drei wirklich verwandt. Sie benutzen ihren langen Schwanz wie eine fünfte Gliedmaße zum Klettern, denn Binturongs leben in den Baumkronen der Regenwälder Südostasiens
Viel zu entdecken also . Wir ahmen in dieser Werkstatt die Tiere mit tollen Wettkämpfen und Spielen nach und schauen ob wir die Urwaldmeister und Weltmeister schlagen können.